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Nachsorge ist auch Vorsorge, insbesondere in der gynäkologischen Onkologie. Denn Krebserkrankungen können einerseits wiederauftreten (Rezidiv), andererseits können sie Langzeitnebenwirkungen verursachen, die großen Einfluss auf die Lebensqualität der Patientin haben können.
Nach jeder Krebserkrankung ist eine regelmäßige und korrekte Nachsorge durch die betreuenden Ärzt:innen von großer Bedeutung. Diese Seite soll Ihnen einen kurzen Überblick darüber verschaffen, in welchem Zeitraum die Nachsorgeuntersuchungen derzeit empfohlen werden und welche Langzeitnebenwirkungen sie verbessern können.
Das Ziel der Nachsorge ist es, eine wirkungsvolle und auf die individuelle Leistungsfähigkeit und Lebensplanung ausgerichtete Linderung der Krebserkrankung und der Therapiefolgen zu bringen.
Bei den Nachsorgeschemata wird zwischen Brust- und Unterleibskrebs unterschieden. In diesem Beitrag fokussieren wir uns auf die Nachsorge bei Unterleibskrebs. So ergeben sich folgende Zeiträume für Nachsorgeuntersuchungen:
Nachsorge bei Unterleibskrebs:
1-3 Jahre nach der Diagnosestellung sollten Patientinnen alle 3 Monate zur Nachsorge. Hierbei werden sowohl eine körperliche Untersuchung, als auch Beschwerden und Nebenwirkungen besprochen. Nach 4-5 Jahren erweitert sich das Intervall auf alle 6 Monate und ab dem 6. Jahr findet die Nachsorge jährlich statt.
Die Prognose von vielen Tumorerkrankungen hat sich verbessert, was mehr Heilungen, ein geringeres Rezidivrisiko und ein längeres Überleben bedeutet. Dies hat aber auch zur Folge, dass sich die Langzeitnebenwirkungen von Tumortherapien bemerkbar machen. Sie werden damit zu einem wichtigen Thema für die Patientinnen, Angehörige und Ärzt:innen.
Als Fatigue bezeichnet man einen Mangel an Energiereserven, ein hohes Ruhebedürfnis und eine oft bleierne "Müdigkeit", die sowohl die körperliche als auch die mentale Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und sich nicht durch Schlafmangel oder starke Belastung erklären lässt. Damit unterscheidet die Fatigue sich auch von einer "normalen" Müdigkeit (Schlafmangel) oder Erschöpfung (durch starke Belastung). Fatigue zählt zu einem der häufigsten und belastendsten Symptomen einer Krebserkrankung mit denen Patientinnen zu kämpfen haben. Die meisten Krebspatientinnen erreichen nach Abschluss der Tumor-Behandlung innerhalb eines Jahres ihr ursprüngliches Energie-Niveau zurück. Neuere Studien zeigen jedoch, dass etwa 30% der Patientinnen auch mehrere Jahre nach der Behandlung anhaltend unter schwerer Fatigue und den dadurch verursachten Lebens-Einschränkungen leiden. Leider ist noch immer nicht genau bekannt, warum etwa ein Drittel der Patientinnen diese chronische Fatigue entwickeln. Es gibt jedoch verschiedene Therapiebausteine, die eingesetzt werden können, um die Fatigue-Symptomatik zu verbessern.
Eine der häufigsten und wichtigsten Langzeitnebenwirkungen von onkologischen Therapien ist die Kardiotoxizität. Als kardiotoxisch bezeichnet man chemische Substanzen bzw. Medikamente, die das Herz auf verschiedene Weise beeinträchtigen oder schädigen können. Eine Kardiotoxizität unter onkologischer Therapie kann sich unterschiedlich manifestieren:
- Frühe Formen: Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen, Arterielle Hypertonie etc.
- Späte Formen: Entwicklung einer Herzinsuffizienz mit den klinischen Zeichen einer Einschränkung der Leistungsfähigkeit, Luftnot sowie Gewichtszunahme und Ödemen.
Da sich diese Veränderungen des Herzmuskels in den meisten Fällen langsam und schleichend entwickeln kann eine beginnende Schädigung des Herzens bei vielen Patient:innen zunächst unbemerkt bleiben. Die Diagnose wird in Zusammenschau der Befunde (mittels Anamnese, kärperlicher Untersuchung, Vitalparametern, Labordiagnostik, EKG) sowie mit dem Goldstandard der transthorakalen Herzultraschalluntersuchung (Echokardiographie) gestellt. Im klinischen Alltag ist gerade bei Langzeitüberlebenden nach gynäkologischer Tumorerkrankungen auch noch Jahre und Jahrzehnte nach onkologischer Therapie auf potenziell kardiotoxische Manifestationen zu achten.
Der Stoffwechsel im Knochen wird durch Hormone gesteuert. Störungen dieser Hormone führen zu Erkrankungen des Knochens. Bei folgenden Beschwerden oder Krankheitsbildern sollte eine endokrinologische Abklärung erfolgen:
- Osteoporose
- erniedrigte oder erhöhte Kalziumwerte im Blut
- Fehlfunktion der Nebenschilddrüsen
- Vitamin-D-Mangel
Eine umfassende und kompetente Abklärung der Hormone des Knochenstoffwechsels bietet die Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin.
An Krebs erkrankte Frauen können somato-psychischen Belastungen ausgesetzt sein. Damit diese nicht in eine Anpassungsstörung münden, oder den Heilungsprozess behindern ist es wichtig, einen gesundheitsfördernden Raum für die Betroffenen anzubieten, in welchem sie in einem sicheren Rahmen erleben und erfahren dürfen.
Krebspatientinnen erleben im Verlauf der Erkrankung und Behandlung eine Vielfalt von körperlichen, psychischen und sozialen Belastungen. In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass professionelle psychosoziale Beratungen bei der Verringerung von psychischen Belastungen gut wirksam sind. Auch Langzeitüberlebende haben einen hohen Bedarf an einer psychoonkologischen Begleitung. Knapp ein Drittel der Langzeitüberlebenden mit gynäkologischer Tumorerkrankung haben große Angst, z.B. vor dem Sterben und nicht mehr für Ihre Familie da zu sein, und über 40% entwickeln eine Depression.
Eine Vielzahl der gegenwärtig im Rahmen einer systemischen Chemotherapie eingesetzten Krebsmedikamente können Schäden im peripheren Nervensystem verursachen. Dies ruft bei den Betroffenen oftmals bereits während der Therapie auftretende (schmerzhafte) Missempfindungen in Händen und Füßen (kribbelnd, nadelstichartig, wie Ameisenlaufen, elektrisierend) hervor. Diese sogenannten "Positivsymptome" können sich temperaturabhängig verstärken und sind oft bei Kälte stärker ausgeprägt als bei Wärme. Jedoch beklagen viele Erkrankte gleichzeitig in den betroffenen Hautarealen auch eine herabgesetzte Empfindung oder Taubheit (sog. "Negativsymptome"), die zu Störungen der Feinmotorik oder des Gleichgewichts und Gangs führen kann. Sowohl Positiv- wie Negativsymptome sind Ausdruck der Schädigung sensibler Nervenfasern und führen bei vielen Betroffenen zu alltagsrelevanten Einschränkungen. In sehr seltenen Fällen können auch motorische Nervenfasern durch die Chemotherapie geschädigt werden, was zu Lähmungserscheinungen führen kann. Die Ursachen der Nervenschädigung durch Chemotherapie sind bis heute nur unzureichend verstanden und dementsprechend existieren keine vorbeugenden oder heilenden Therapien. Je nach applizierten Chemotherapeutikum können 30-90% der Behandelten von CIPN betroffen sein, deren Ausmaß jedoch individuell sehr unterschiedlich ist.
Um Langzeitnebenwirkungen im Verlauf der Nachsorge entgegensteuern zu können, sollten Patientinnen informiert bleiben und ihre behandelnden Ärzt:in stets über Veränderungen informieren. Zum Beispiel auch darüber wie es nach einer ambulanten Therapie zu Hause ergangen ist. Nebenwirkungen sollten nicht stillschweigend hingenommen werden nach dem Motto: "Das gehört wohl nun einmal dazu.". Am besten hilft eine Art Tagebuch, in dem Beobachtungen notiert werden können und Ihre Nachsorge verbessern kann.
Umfangreiche Information für Fachbereiche und Nutzung der Telemedizin Arzt und Patient.
Umfangreiche Informationsmöglichkeiten und neuste Entwicklungen aus Therapie, Prävention.
Präsentation im jeweiligen Fachbereich und die Möglichkeit zur Platzierung von Publikationen.